August 1979: "Unser Blättchen" meldet in seiner Ausgabe 35, dass auch in Reinhardshagen in den letzten Monaten einige Interessierte bemüht sind, ernsthafte Schritte zur Lösung der Tennisfrage am Ort zu unternehemen:
1. Ein ausreichend großes Gelände zwischen Schule und Sportanlage ist raumplanerisch Tennisplätzen gewidmet;
2. Die Möglichkeiten einer außergewöhnlich günstigen Bezuschussung aus dem Landeshaushalt ist u.U. gegeben, dazu müssen aber die Planungen unverzüglich anlaufen;
3. Das notwendige Genehmigungs- und Antragsverfahren muß umgehend eingeleitet werden.
Wir laden Sie aus diesem Grund zu einer Informationsveranstaltung ein, die am 09.09.1979 um 10:30 Uhr im Hotel"Treidlerhof" stattfinden wird.
September 1979:In der Mitgliederversammlung am 16.09.79 wurde der Satzungsentwurf beraten sowie ein Mitgliederstand von 174 Personen, davon 51 Kinder bis 13 Jahren festgestellt. ¹)
November 1979, die „Hofgeismarer Allgemeine“ meldet: „Wunsch an der Weser: Zwei Plätze für Tennis“2). Das Interesse am Tennissport war in Reinhardshagen gestiegen und die Gemeinde unterstützte dies mit dem Auftrag für Planung der Plätze zwischen Schule und Sportplatz. Man wollte mit dem Projekt auch die Attraktivität des Ortes für die Neubürger und den Fremdenverkehr steigern.
Entscheidend war in dieser Phase, genügend Bürgen für den notwendigen Kredit zum Bau der ersten Plätze zu gewinnen. Aber schneller als erwartet hatten sich 30 Sportfreunde mit Pioniergeist in die Liste eingetragen3).
Ein Nutzungsvertrag zwischen der Gemeinde und dem Tennisverein wurde am 31.03.1982 unterzeichnet. Eine wesentliche Vereinbarung ist darin, dass der Tennisverein von der Gemeinde das Wasser zur Berieselung der Pätze kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt.
Am 30. April 1982 war es dann endlich soweit, die ersten zwei Tennisplätze wurden von Bürgermeister Erwin Schuck offiziell an den Tennisverein Reinhardshagen übergeben. Der stellv. Bürgermeister Blümel schlug mit Georg Weddig den ersten Ball über das Netz. Anschließend spielte Georg mit Oskar Reich das erste Match. Eine Mitfinanzierung der ersten Plätze erfolgte durch Landesmittel und die Deutsche Sporthilfe.
Ratgeber der Stunde war insbesondere Reiner Peterka aus Ahnatal, der als Beauftragter des Tennisbezirks für Neugründungen seine Aufgabe außerordentlich ernst genommen hat.
Diese Bilder wurden im Juni 2014 von Cordula Parker geb. Bagdonat bereitgestellt
Der Erbbaurechtsvetrag zwischen Gemeinde und Tennisverein wurde am 23. September 1983 beim Notar geschlossen.
Die rasante Mitgliederentwicklung machte 1983/1984 die zusätzlichen Plätze 3 und 4 erforderlich. Der Bau von zwei neuen Tennisplätzen und eines Umkleidegebäudes wurde mit 228.000 DM veranschlagt. Die Vereinsmitglieder erbrachten davon 106.000 DM Eigenmittel und Eigenleistungen, die Gemeinde stellte das Gelände und ca. 72.000 DM 4). Die Übergabe der Plätze erfolgte am 02.06.1984 bei strömendem Regen, dabei wurde H.-J. Rapp durch den 1. Vorsitzenden Heinz Weidner für sein Engagement geehrt.
Jedes Jahr wurden nun Vereinsmeisterschaften durchgeführt, Zum dritten Mal fanden sie im Juni 1985 statt. Christian Oehl gewann im Endspiel gegen Uwe Uffelmann, bei den Damen Doris Vogelhuber gegen Petra Musmann und bei den Senioren wurden Renate Poppenberg und Georg Weddig geehrt.
Ende August 1985 fanden die Doppelmeisterschaften statt, die eine gute Werbung für den Tennissport waren. Bei den Damen siegten Petra Musmann/Doris Vogelhuber gegen Tini Rapp/Monika Surup mit 6:4 und 6:4. Bei den Männern waren Christian Oehl/Axel Vogelhuber erfolgreich gegen Jürgen Radtke/Jonny Schellberg. Die Trostrunde gewannen Robert Wrobel/Achim Burghard 5).
Am Kirmesumzug 1985 nahmen die Mitglieder des Tennisvereins aktiv teil:
Mit 20 Anmeldungen an drei Tagen war im Mai 1986 der Höhepunkt der Mitgliederanzahl erreicht und 75 Spieler pro Platz (mehr als 300 Mitglieder) machten schon bald ein Schlossbelegungssystem wurde erforderlich, um die Verteilung der Spielmöglich-keiten so gerecht wie möglich zu gestalten.
Etwa 130 Kinder und Jugendliche, davon 85 im Trainingsbetrieb, sorgen für regen Betrieb auf der Tennisanlage. Auch German Becker (Baunatal) war als Jugendtrainer bei uns tätig.
Der Höhepunkt der Saison 1886 war ohne Zweifel die Einweihung und Übergabe des Vereinshauses im Juni. In einem Kraftakt hatte der Verein über 4 Jahre hinweg alle finanziellen und ideellen Mittel gebündelt und damit die Basis für eine Fortentwicklung des Vereines geschaffen. Das Haus wurde zu fast 100% von den Mitgliedern in Eigenleistung gebaut und jeder hat dazu 25 Stunden Eigenleistung erbracht. Der Außenputz wurde von der Firma Rettberg&Sauerland ausgeführt und gesponsert
Die Vereinsmeisterschaften im Juli 1986 waren spannend und es waren an zehn Tagen insgesamt 124 Matches notwendig. Sieger bei den Damen wurde Doris Vogelhuber gegen Tini Rapp und Carsten Jünger gewann gegen Christian Oehl. Bei den Senioren (über 45) gewann Manfred Sperber knapp vor Albert Grunert.
„Wettkampf als Familienfest“ titulierte die „Hofgeismarer Allgemeine“ vom 29.08.1986 eine weitere Veranstaltung. Es siegten bei den Herren Markus Osenbrügge/ Carsten Jünger gegen Christian Oehl/Axel Vogelhuber. Bei den Damen gewannen Doris Vogelhuber/Petra Klitschke gegen Tini Rapp/Monika Surup.
Gleichzeitig wurde ein Jugendturnier mit 43 Kindern ausgetragen, das der Jugendausschuss unter Leitung von Hanne Stiebritz organisiert hatte. Sieger wurden Marc Dönges(bis 10 Jahre), Sven Jorzik(10-14) und Carsten Jünger(14-18). Bei den Mädchen gewannen Corina Borchert(bis 10), Karina Oehl(10-14) und Carmen Doll(14-18).
Das Tennisspielen in diesen Jahren lernten die Mitglieder und vor allem die zahlreichen Kinder und Jugendlichen von den hochkarätigen Trainern Filip Ruszczynski und Vicente Jimenez sowie German Becker und Bettina Wilke. Den Schaukampf von Filip und Vicente sahen zahlreiche Vereinsmitglieder anlässlich der Einweihung des Vereinshauses(Juni 1986).
Über sechs Jahre erschien der "AUFSCHLAG", die Jahreszeitschrift des Tennisvereins (1986-91). Großen Anteil daran hatten H.-J. Rapp und Uli Mai für das Konzept und die Texte sowie die Akquisition der Werbung zur Finanzierung der Hefte und nicht zuletzt Elke und Etta Starick aus Hann. Münden für die graphische Bearbeitung und die Textverarbeitung. Helmut Jünger hatte das Titellayout entworfen und Gisela Stuparek in jedem Jahr die Korrekturlesung der Texte übernommen. Das Heft warb für den Verein nach außen und warf in jedem Jahr einen nennenswerten Betrag für die Jugendarbeit ab.
Anfang 1986 und 1987 feierten unsere Kleinen den Karneval im Vereinshaus und es war alles gut organisiert.
1987 sponserte das Forstamt die Eingangstafel des Tennisgeländes, gefertigt aus einer 260 jährigen Eiche (Pfeiler) und einer Lärche (Tafel), die von den HERREN 50 aus dem Wald geholt worden war.
Dank guter Pflege macht sie immer noch was her.
Von Wolfgang Ude erhielten wir 06/2014 die folgenden Fotos, die den Antransport, die Fertigung und den Aufbau sehr demonstrativ zeigen. Vielen Dank.
Mitte August 1987 lieferte Turnierleiter Ulrich Mai eine hervorragende Arbeit ab, denn trotz der Wetterprobleme war die Vereinsmeisterschaft gut abgelaufen.
Doris Vogelhuber errang ihren dritten Titel, Sohn Axel wurde Meister bei den Herren und Albert Grunert gewann bei den Senioren. Wiebke Burghard und Marc Dönges holten die Titel beim Nachwuchs.
An den Vereinsmeisterschaften Ende August 1988 nahmen 23 Damen, 39 Herren und 45 Jugendliche teil. In diesem Jahr siegte bei den Herren Carsten Jünger und bei den Damen Christine Rapp. Bei der Jugend trugen sich Corinna Borchert, Rainer Sperber, Sven Jorzik, Marc Engel, Marc Dönges und Martin Jünger in die Siegerlisten ein.
Billy Mattes, Jürgen Sperber, Swen Jorzek, Achim Wiegand, -, Jupp Rapp, Karl-Heinz Gerlach, -, Jonny Schellberg, -,
mit -, J. Rapp, W. Vogelhuber und M. Sperber Tini Rappe, Marion Gödel, -,
Willy Gödel
Bereits 1988 hatte der Verein 314 Mitglieder. Bis zu 13 Mannschaften nahmen in allen Altersgruppen am Punktspielbetrieb im TB Nordhessen teil.
Das Trainingscamp mit 50 Jugendlichen in der Halle in Hann. Münden Mitte Januar 1989 war ein voller Erfolg. In den Wettbewerben setzten sich u.a. Frauke Burghard, Christina Surup, Katja Stuparek, Marc Engel, Marc Dönges und Patrick Henn durch.
In jedem Jahr sind im Frühjahr und Herbst Arbeitseinsätze erforderlich, um die Anlage auszuwintern bzw. wieder winterfest zu machen. So trafen sich auch im April 1989 zahlreiche Mitglieder, um zu helfen und die notwendigen Arbeitsstunden abzuleisten. In den ersten Jahren waren diese mit Jahresbeginn zu bezahlen und nach erfolgter Ableistung wurde das Geld zurückgezahlt.
Durch den Bürgermeister Lothar Merkwirth wurden im April 1989 Sportler der Gemeinde und auch des TVR geehrt. So konnte das Mädchenteam Karina Oehl, Wiebke Burghard, Christina Surup, Andrea Müller, Ulrike Bunk, Katja Stuparek, Daniela Grunert und Kathrin Drechsler sowie Carsten Jünger Ehrungen entgegen nehmen.
Die Vereinsmeister 1989 wurden Petra Reich, Carsten Jünger, Hanne Stiebritz/Brunhilde Borchert, Wiebke Burghard/Robert Wrobel.
Ein weiterer Höhepunkt in 1989 war das sogenannte B-Turnier, das einem weiteren Spielerkreis die Möglichkeit gab, um Pokale und Urkunden zu kämpfen.
Es gewannen Sonja Weddig im Endspiel gegen Frl. Barth und Hans-Jürgen Bendfeldt gegen Helmut Weddig. Mark Salomon gewann bei der Jugend.
Auf dem linken Foto v. l. Ernst Drechsler, Jupp Rapp, Mark Salomon, Bernd Kröhnert, Helmut Weddig, Frl. Barth, Ulli Mai, Sonja Weddig, Karin Eichhorn und Babara Reinhard.
Weiter Fotos von 1989:
Auch an der Kirmes 1989 nahmen zahlreiche Mitglieder des Tennisvereins aktiv teil:
1990 - Frühjahrsinstandsetzung: Platzbau in Eigenregie
Vergeßt nicht das Spontangefühl
als in Berlin die Mauer fiel,
als Unterschiede überwunden
und nur die Freude galt für Stunden!
Als Tränen flossen - wie's geschehen
nur wichtig war: Das Wiedersehen -
und so die "große Potitik"zurück
trat von dem "kleinen Glück"
als Ost und West sich einig war'n
wie nie zuvor seit vierzig Jahr'n!
Die Freiheit ist das neue Wort ‑
in Freiheit hin zu jedem Ort,
der nicht verschlossen mehr durch Schranken
frei sich bewegen -frei die Gedanken.
Die Potitik bleibt immer rege
man paraphiert erneut Verträge,
was Wohnort oder Tatort ist
wohin mit all' dem Stasi-Mist ‑
Doch über allem güßt ein Morgen ‑
der neue Tag zwar noch verborgen,
doch seine Sonne wird uns glänzen
in e i n e m Himmel ohne Grenzen.
Gedichtet von Dr. Wolfgang Poppenberg für die deutsch-deutsche Veranstaltung des Tennisvereins Reinhardshagen e.V. am 3. Oktober 1990 auf der Tennisanlage in Reinhardshagen
Das sind weitere Bilder aus dem Jahre 1990:
„Wiebke Burghard bei den Damen nicht zu schlagen“ - unter diesem Titel berichtet die Hofgeismarer Allgemeine am 07.09.1991 6) über die TVR-Vereinsmeisterschaft 1991. Außerdem trugen sich in die Siegerlisten Ernst-Jürgen Radtke bei den Senioren und Billy Mathes bei den Herren ein.
Tennis wurde 1991 auch gespielt, leider sind davon nur wenige Bilder verfügbar:
Kreismeisterschaften Mädchen 1991 in Reinhardshagen
1991 wurde vom Tennisverein im Jahre seines 10jährigen Bestehens das Kirchweih- und Heimatfest ausgerichtet. Das war eine gelungene Sache, an der sich sehr viele Vereinsmitglieder aktiv beteiligten. Als erfolgreicher Cheforganisator fungierte Alfred Grüneklee.
Fotos haben wir vor allem von Familie Krätke erhalten (02/2014).
Presseberichte in der Tageszeitung HNA und im Blättchen von Reinhardshagen
Im Laufe der Jahrzehnte hatte der Verein mit verschiedenen Tennisclubs aus anderen Regionen mehrjährige Partnerschaften, an die sich die Spielerinnen und Spieler gern erinnern.
Dazu zählten der Fischbacher TC (Stadtteil von Kelkheim im Taunus), der TV Sonnenberg Schotten(Gießen), der TV Blauweiß Bad Salzschlirf, der TV 74 Lollar(Gießen) und der FSV Frankfurt 1899 e.V. Die Gemeindepartnerschaft zu Westkapelle(NL) an der niederländischen Nordseeküste führte auch zu Kontakten zwischen den diesen Tennisspielern.
Verwandschaftliche Bande der Familie Schild führten zu den Kontakten mit der Tennissektion des BSG Einheit Gotha(Thüringen). Am 29.12.1990 startete die erste Fahrt zur Betriebssportgemeinschaft nach Gotha und es folgten viele gegenseitige Besuche zum Spielen und geselligen Beisammensein. Schnell merkten wir, dass Tennis in der DDR nicht förderwürdig war, da nicht olympisch. So war der Zustand der Plätze (z.T. von 1927) des Vereins mit 250 Mitgliedern verbesserungsbedürftig. Es fehlte damals an Ziegelmehl guter Qualität, Pfosten, Netzen und Linien. Heute heißt der Verein TSV Gotha.
Seit 2005 besteht eine sehr freundschaftliche Verbindung zum Goslarer Tennisclub 72 e.V. Anläßlich zahlreicher Turniere in Goslar und in Reinhardshagen auf der roten Asche aber auch in der Halle fand das Kräftemessen statt. Die sich anschließnenden Stunden bleiben für beide Seiten unvergessen; diese Bindung besteht bis heute.
Seit einem Hallenturnier 2010 sind die Senioren des VfB Viktoria Bettenhausen in unsere Events eingebunden.
Erste direkte Kontakte zu den HERREN 65 vom TC 31 Kassel kamen 2010 zustande. Sie sind gern auf unserer Anlage zu Gast.
Im Jahr 2011 waren Spieler vom PSV Hann. Münden erstmals Gäste unserer Senioren-Doppelturniere in der Tennishalle und auf unserer 4-Platz-Anlage.
@INFORMATIONEN
DER MITGLIEDER
Für die Information der Mitglieder und der Gemeinde über die Termine, Aktivitäten und sportlichen Ergebnisse wurde anfangs „Unser Blättchen“ sowie die Tageszeitung HNA genutzt.
Ab 2005 kamen die Internetseiten von Reinhardshagen www.reinhardshagen.de und die eigene Webpage des Vereins
www.tv-reinhardshagen.de dazu.
Dank gilt allen, die mit zahlreichen alten Fotos, Informationen und Zeitungsausschnitten beigetragen haben. Insbesondere hat Hermann-Josef Rapp mit Rat und Tat geholfen, dass diese Chronik entstehen konnte.
Der Verfasser ist sehr interessiert, weitere Fotos zu erhalten, um insbesondere die noch "weißen" Stellen zu füllen.
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1) "Unser Blättchen" 35/1979 und 37/1979
2) "Hofgeismarer Allgemeine“ vom 20.11.1979
3) diese und weitere Passagen aus "AUFSCHLAG" 1986 - 1991, Jahreszeitschrift des TV Reinhardshagen
4) „Hofgeismarer Allgemeine“ vom 04.06.1984
5) „Hofgeismarer Allgemeine“ vom 05.06.1985
6)„Hofgeismarer Allgemeine“ vom 07.09.1991
Tennisverein Reinhardshagen e.V.
Schöne Aussicht 5
34359 Reinhardshagen
Plätze: Graseweg,
34359 Reinhardshagen,
OT Veckerhagen
Telefon: +49 5544 253078
E-Mail: tv-reinhardshagen@web.de
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